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«Für mich ist Lebensqualität, selbständig handeln zu können...» Wie erleben COPD-Patienten ihre Heimbeatmung? Eine qualitative Studie

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302.18.3.159

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD) umfasst die chronisch obstruktive Bronchitis, das Lungenemphysem sowie deren Kombination. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung stellt die Heimbeatmung bei festgelegten Indikationen eine Therapieoption dar. Die Auswirkungen dieser Beatmungsform auf die Lebensqualität der Betroffenen sind bei der derzeitigen unzureichenden Datenlage nicht sicher beurteilbar. Ebenfalls unklar bleibt die Rolle professioneller Pflege in der Langzeitversorgung dieser Patientengruppe. Unter Verwendung eines qualitativen Forschungsansatzes wird deshalb Einblick gewonnen in die Lebenswelt der Patienten. Die phänomenologisch interpretativ-hermeneutische Analyse von 15 narrativen Interviews, die mit heimbeatmeten COPD-Patienten zu Hause geführt wurden, zeigt, dass die Betroffenen, obwohl ihre Krankheit stetig fortschreitet, durch die Heimbeatmung eine große Hilfe und Erleichterung erfahren, sie können ihr Leben wieder selbständiger gestalten. Das Leitthema «Neue Eigenständigkeit erlangen» wird als eine positive Auswirkung auf die Lebensqualität der Betroffenen aus den zentralen Themen «Das Atmen erleben», «Seine Möglichkeiten nutzen», «Am Leben teilnehmen» und «Damit leben müssen» herausgearbeitet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Aufgaben professioneller Pflege insbesondere im Bereich der Beratung, Anleitung und Begleitung liegen. Hier sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um Interventionen zu evaluieren. Diese Arbeit ist daher auch als Grundlage für zukünftige quantitative Untersuchungen zu verstehen.

Chronic obstructive pulmonary disease (COPD) is a progressive disorder including chronic obstructive bronchitis, emphysema and combinations. The management of stable COPD in an advanced stage involves noninvasive mechanical ventilation. There is a lack of convincing scientific studies about the influence of mechanical ventilation on quality of life. Furthermore the role of nurses taking care of people with COPD seems to be unclear. A phenomenological interpretative-hermeneutical analysis of 15 narrative interviews with non-invasive ventilated COPD-patients demonstrates that noninvasive ventilation is associated with improvements in patients’ autonomy. «To achieve independence» is described as the central theme of this study and highlights the benefit of independency on patients’ quality of life. Other results describe the experiences «To experience breathing», «To seize one’s possibilities», «To participate in life», «To have to live with COPD». The results also show that activities of nurses in particular need to include consulting, teaching and monitoring. There is a need for further research to evaluate nursing interventions. This study is a first step in knowledge generation and serves as a basis for further quantitative research.